Andreas Linnenschmidt ist seit vierzig Jahren Glaskünstler und Restaurator in Steinbach. Wir treffen Handwerksmeister in seiner Werkstatt. Seit Wochen belegen die historischen Kirchenfenster die große Arbeitsfläche in seinem Atelier. Mechtild Linnenschmidt ist ebenfalls Restauratorin für Kirchenfenster und Glasmalerie. Gemeinsam mit ihrem Ehemann war sie bei der Demontage der maroden Blindfenster auf ein weiteres Problem gestoßen: durch die Feuchtigkeit in den Kirchenmauern hatten sich auf den teilweise bedampften Gläsern sogenannte "Auslaugungen" gebildet, eine Art von Korrosion. Hier mussten die Linnenschmidts viele Teile komplett austauschen.
Hier kommt die jahrzehntelange Erfahrung der Künstler ins Spiel. Die einzelnen Fensterelemente setzen sich aus wiederum bis zu sechzig einzelnen Glasscheiben zusammen. Zerstörte Gläser müssen dabei möglichst farbtreu ersetzt werden. Selten nur gibt es noch Ersatz aus der Zeit der Entstehung der Fenster.
In den meisten Fällen geschieht eine Restaurierung historischer Fenster in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Ulrich Boeyng von der Oberen Landesdenkmalbehörde in Karlsruhe hat sich in der Steinbacher Werkstatt persönlich ein Bild von der präzisen und zugleich sensiblen Arbeitsweise der Linnenschmidts machen können.