Letzten Sonntag an der Talstation der Merkur Bergbahn: schon lange vor zehn Uhr morgens waren die ersten Besucher gekommen, um gemeinsam mit den Baden-Badener Verkehrsbetrieben das große Jubiläum der Bahn zu feiern.
Genau vor hundert Jahren ist die alte Dame "Merkur Bergbahn" zum ersten Mal hinauf auf Baden-Badens Hausberg gefahren. Viele Male haben die Wagen inzwischen, von der Strecke her, die Erde umrundet und dabei Millionen Einheimische und Touristen befördert. Oben auf 668 Höhenmetern erwartet die Besucher immer wieder etwas Neues.
Mit über einem Kilometer Gleislänge ist ist die Merkur-Bergbahn eine der längsten Standseilbahnen in Deutschland. An Spitzentagen können im modernen Automatikfahrbetrieb ganz ohne Fahrer bis zu dreieinhalb tausend Besucher auf den Merkurgerg hinauffahren.
Hundert Jahre gehen nicht spurlos am Material vorbei, so gab es im Januar 2011 die erste Generalüberholung der beiden Wagen der neueren Generation. Dazu wurde sie von den Schienen gehoben und in die Schweiz transportiert. Zukünftig muss die Bahn alle fünf Jahre zum TÜV, ausserdem wurden Brandmelder und Videokameras für noch mehr Sicherheit installiert.
Der Turm auf dem Gipfel des Merkurbergs wird als Rundfunktsendestation genutzt. Besucher können entweder den kostenlosen Fahrstuhl nehmen oder auch die Treppen, um die nochmal fast 25 Meter höher gelegene Aussichtsplattform zu erreichen. Während unten an der Talstation noch immer viele hundert Besucher darauf warten, am Festsonntag kostenlos hinauf zum Merkur zu fahren, treffen wir am Gipfle den Oberbürgermeister.
Als zu Ende der 60er-Jahre der Verschleiss bedrohliche Formen annahm und die Kosten ausuferten, entschloss man sich die Merkurbergbahn stillzulegen. Auch über diese Zeit bis 1979 informiert die aktuelle Ausstellung im restaurierten, historischen Wartesaal in der Talstation.
Die Merkurbergbahn ist seit einem Jahrhundert eine der größten Attraktionen in Baden-Baden, die Wagen fahren täglich von 10 bis 22 Uhr und versprechen das ganze Jahr über einen erlebnisreichen Aufenthalt.