Dreihundert Auszubildende sind am Montag im Kurhaus feierlich "freigesprochen" worden. Lehrlingen aus zwanzig Handwerksberufen konnte die Kreishandwerkerschaft Rastatt/Baden-Baden/Bühl einen Gesellenbrief überreichen. Das Handwerk hat sich gewandelt, heute trifft Tradition auf Hightech.
Damit gemeint ist das duale Berufsausbildungssystem in Deutschland. Das jahrhundertealte Erfolgsmodell von Berufsschule und Lehrbetrieb wurde in alle Welt exportiert. Besonders die Zimmerer aus Baden haben am Montag Leistungs- und Förderpreise abgeräumt. Der Innungsobermeister lobt die Qualität der Lehre wie auch der Lehrlinge selbst.
Das Handwerk ist das Zentrum der deutschen Wirtschaft. Diese Kernidee stärkt den nun jungen Gesellen den Rücken und macht sie zu Recht stolz auf das Geleistete. An die Ausbildungsbetriebe geht die Aufforderung, ihre Verantwortung auch zukünftig wahrzunehmen. Die Lehrlinge sind heute im Schnitt bereits 18 Jahre alt, wenn sie ihre Berufsausbildung beginnen. "Azubis sind unzuverlässig, unpünktlich und ihnen mangelt es an Respekt?" Der Innungsobermeister räumt mit diesem Vorurteil auf und richtet eine Aufforderung an die Ausbildungsbetriebe.
"Ihre Leistung wird gewürdigt!" sagt Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner in seiner Grußrede in Richtung der neuen Junggesellen. Das Handwerk IST "die Wirtschaftsmacht von nebenan". Wir wünschen den jungen Berufsdurchstarten alles Gute und viel Erfolg.