Am Dienstag Abend wurde das lange erwartete und von vielen deutschen Einzelhändlern mit Sorge betrachtete Marken-Zentrum in Roppenheim vor geladenen Gästen eingeweiht. Zwölf Jahre wurde an der Idee eines Factory Outlets im Grenzgebiet zwischen Baden und Elsass entwickelt. Seit heute ist das Shopping-Dorf mit 27.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auch für Kunden geöffnet. Bei den Betreibern ist man der Meinung, mit dem Outlet-Konzept nicht das Ende des traditionellen Einzelhandels einzuläuten. Das Gegenteil sei der Fall: man möchte ein zusätzliches Angebot schaffen. Auch möchte man einen Markt für asiatische Produkte schaffen. Einkaufen als Erlebnis und Markenshopping um seinerselbst Willen. Die Betreiber haben dazu eine Infrastruktur für über 100 Millionen Euro geschaffen.
Eine Reisegruppe Baden-Badener Einzelhändler hatte sich zuletzt vom Konzept Outlet im Saarland ein Bild gemacht. Dort sei nach Errichtung des Markenzentrums der Einzelhandel in der Innenstadt von Zweibrücken förmlich ausgeblutet. In Roppenheim ist man optimistischer und sieht Positiveffekte für die ganze umgebende Region. So sollen vor allem Hotellerie, Gastronomie und der Tourismus im allgemeinen auf beiden Rheinseiten profitieren, hofft Projektentwickler Jan G. F. Eijkemans von der niederländischen MAB Development.
Spargel wird knapp
Der Bürgermeister von Roppenheim Gilbert Rinckel ist sogar zuversichtlich, dass das badische Nachbarland von Outlet Roppenheim Besuchern überrannt werde. Seinen Hügelsheimer Amtskollegen Reiner Dehmelt, ebenfalls unter den Besuchern, warnte er scherzhaft, dass seinen Bauern und Restaurants in den kommenden Wochen wegen der vielen Besucher der Spargel ausgehen werde.