Viele Jahre war es der Wunsch des Chefdirigenten Pavel Baleff, dass die Philharmonie im Park der Gönneranlage mitten in der Lichtentaler Allee spielen dürfe. Am vergangenen Freitag war es soweit: das erste philharmonische Brunnenkonzert in der Gönneranlage. Barock und Klassik vor atemberaubender Gartenkulisse.
Der guten Zusammenarbeit zwischen Gartenamt, Stadt und Philharmonie sei es zu verdanken, dass diese Veranstaltung hier in der Gönneranlage habe stattfinden können, so Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner. Dabei vergaß er nicht zu erwähnen, dass vor dem Hintergrund knapper, öffentlicher Kassen selbst ein erfolgreiches Event auf Sponsorengelder angewiesen bleibt. Statt der erwarteten fünfhundert Besucher, wollten rund achthundert Klassikbegeisterte das erste Brunnenkonzert erleben.
Bei schlechtem Wetter am Freitag, hätte das Konzert am darauf folgenden Samstag gespielt werden sollen. Pavel Baleff war sich aber sicher, dass die Gönneranlagen Premiere nicht ins Wasser fallen würde und so wurde es ein schöner Klassik-Abend. Young-Guk Lee als Oboist und Roland Bosnyak mit dem Horn sorgten als Solisten für zwei Highlights auf der Brunnenbühne. Gartenamt und Bauhof hatten die Musikerplattform direkt ins Becken des Sophienbrunnens gebaut. Zuvor waren die Goldfische umgesiedelt und Teichrosen in Gewächshäuser verlegt worden. Die überlaufenden Brunnentassen selbst machten einen zu großen Lärm, als dass man sie hätte laufen lassen können während des Konzertes.
Eine Fortsetzung als Konzertreihe bleibt dabei ungewiß. Mit dem Verweis auf fehlendes Geld beschrieb Gerstner das Konzert wiederholt als etwas ganz Aussergewöhnliches, "damit das Besondere auch erhalten und bewahrt bleibt!"