Mit der Einführung der aktualisierten Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT) im März 2003 wurden die Anforderungen an die sicherheitsrelevanten Ausstattungen von Tunnelbauwerken zum Teil erheblich erhöht. Unter anderem sind in Tunneln mit einer Länge von > 400 m Flucht- u. Rettungswege zu berücksichtigen. Für den 2.539,5 m langen einröhrigen Michaelstunnel, der den damaligen Richtlinien entsprechend, mit fünf Notausgängen geplant und gebaut wurde, bedeutet das, dass Notausgänge sowie Flucht- und Rettungswege nachzurüsten sind. - Regierungspräsidium Karlsruhe.
Regierungsvizepräsident Dr. Klaus-Michael Rückert, Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner und Baubürgermeister Werner Hirth stießen ihre Spaten in den vom Regen durchweichten Grund und setzten damit den Startpunkt der Arbeiten am Michaelstunnel, die, wenn alles planmäßig läuft, bis zum Sommer 2011 abgeschlossen sein sollen.
Zwei Nottreppenhäuser sind als Vorabbaumaßnahme geplant, eines davon kommt direkt bei der Gönneranlage ans Tageslicht. Gartenamtsleiter Markus Brunsing freut sich über die Kooperationsbereitschaft des Regierungspräsidiums. Denn: schon früh hatte der Chefgärtner die Bitte geäußert, dass während der Bauarbeiten am Tunnel und parallel zur Rosenblüte in der Gönneranlage keine Baustellen das Bild der über 100 Jahre alten Gartenanlage stören solle.
Bis April 2010 ist das Treppenhaus in der Ludwig-Wilhelm-Straße fertig, ab Mai beginnen dann die eigentlichen Arbeiten am B500-Tunnel unter Baden-Baden.
Anlass für die Nachrüstungsarbeiten sind in erster Linie die schweren Brandunfälle in einigen Straßentunneln der Alpenländer in den letzten Jahren. Ein weiterer Grund [...] ist die Häufung von Störfällen und die damit verbundene Ersatzteilbeschaffung, die nach 20 Betriebsjahren zunehmend schwieriger wird und den Austausch eines Großteils der Altanlagen erforderlich macht", so Rückert.
Unterdessen werden in Baden-Baden über die Wintermonate so viele Baustellen wie möglich eingerichtet, bzw. vorgezogen, damit für die Zeit der Tunnelvollsperrung von Mitte 2010 bis Mitte 2011 keine unnötigen Behinderungen für den Umleitungsverkehr entstehen.