Eine fast unglaubliche Geschichte hat sich vor zwei Wochen mitten in Baden-Baden zugetragen. Auf 45 Quadratmetern haben zwei Mieter zusammen mit 66 Katzen gelebt. Erst mit Hilfe einer Gerichtsvollzieherin konnte die Wohnung geöffnet werden.
Bereits vor sechs Jahren wurde das Veterinäramt auf diesen Fall von Animal-Hording aufmerksam gemacht. Der Vermieter weiß heute, dass viel früher hätte etwas passieren müssen.
Zuletzt waren die Tiermediziner 2008 in der Wohnung. Andreas Kleinmann vermutet, dass seine Mieter vor dieser angemeldeten Kontrolle den Großteil der Tiere in eine andere Wohnung im selben Haus verbracht haben. Gleichzeitig kritisiert er, dass die Mieter von der bevorstehenden Kontrolle durch das Veterinäramt Baden-Baden gewußt hätten und sich darauf vorbereiten konnten.
Auf rund sechs Wochen schätzt der Vermieter die Renovierungszeit und befürchtet, dass die Wohnung weitgehend entkernt werden muss. Die Katzen hatten hinter die Möbel uriniert, Bodenbeläge und Wandverkleidungen seien durchtränkt mit Urin und müssten ausgetauscht werden.
Katzenkot findet sich noch immer in der Wohnung. Die Kosten für die Räumung könnte sich Eigentümer Andreas Kleinmann theoretisch bei seinen Mieter wiederholen. Bürgermeister Michael Geggus bedauert, es sei in diesem Fall das Pech des Wohnungseigentümers, dass seine ehemaligen Mieter Bernd B. und Otto. E. (Namen sind der Redaktion bekannt) zahlungsunfähig sind und er als Auftraggeber der Wohnungsräumung alle anfallenden Kosten bezahlen müsse.
Der Buchtunger Tierhof hat inzwischen darauf verzichtet, beim Vermieter Geld zu holen und das Tierheim in Baden-Baden hofft, alle Katzen so schnell wie möglich vermitteln zu können um Kosten zu sparen. Die beiden Tierschutzeinrichtungen in Sinzheim Buchtung und Baden-Baden Oberbeuern hatten sich die Aufnahme der 66 Katzen geteilt. Informationen zur Vermittlung der Tiere gibts direkt in den beiden Tierheimen.