In Baden-Baden ist die Merkur Bergbahn eine Touristen-Attraktion. Seit 1979 sorgen die beiden neuen Wagen dafür, dass Ausflügler und Wanderer in wenigen Minuten sicher auf den 668 Meter hohen Merkur hinauffahren können. Seit fünf Jahren legt eine neue Norm (EN 1709) für Seilbahnen fest, dass die Merkur-Wagen alle fünf Jahre zum TÜV müssen.
Zur Inspektion fahren die Wagen zunächst nach Bern in der Schweiz, dort wird die Karosserie vom Fahrgestell getrennt. Im Herstellerwerk in Thun wird Letzteres dann zerlegt und auf Herz und Nieren geprüft. Hier vor Ort wäre diese aufwändige Untersuchung kaum möglich, weiß Michael Schindler, er ist technischer Direktor bei den Stadtwerken Baden-Baden und zugleich Betriebsleiter für die Merkur-Bergbahn.
Erstmals also nach ihrer Installation Ende der Siebziger wurden die Wagen über die Talstation gehievt. So wurde aus einer der längsten Standseilbahnen Deutschlands kurzzeitig eine echte hängende Seilbahn, nur mitfahren durfte selbstverständlich niemand. Auf zwei Tiefladern wurden die sechs Tonnen schweren Bergbahn-Wagen in die Schweiz gefahren. Gut zwei Monate dauern die Inspektionsarbeiten. Bis Mitte März erwarten die Verkehrsbetriebe die beiden Wagen wieder hier am Fuß des Merkurs zurück.
Wenn alles glatt läuft fährt die Bergbahn also wieder zum Frühlingsanfang hinauf auf den Merkur und damit zugleich auf Baden-Badens höchste Erhebung.