Noch Anfang April war in der Hubertusstraße kaum daran zu denken, dass hier im Baden-Badener Westen einmal Wohnmobile moderne Stellplätze finden sollten. Am Dienstag war es dann soweit, viele Besucher erlebten die feierliche Eröffnung des Wohnmobilhafens.
Schon vor dreizehn Jahren hatten ein paar Camper aus Haueneberstein, darunter auch Armin Gantner von der Firma Gast Caravaning in Malsch, erstmals die Einrichtung befestigter und versorgter Stellplätze für Baden-Baden-Besucher mit motorisiertem Zuhause gefordert. Jetzt räumt die Stadt mit dem Vorurteil auf, sie wolle keine Wohnmobilisten. Bürgermeister Werner Hirth betont, dass sich die Stadt auf neue Touristen freue und dass auch Wohnmobilisten jederzeit willkommen seien.
Anders als verbreitet angenommen sind Wohnmobilisten keine Billig-Camper. Fahrzeuge erreichen schnell auch mal Werte im sechsstelligen Bereich. Die Fahrer stellen heute hohe Ansprüche an ihren Stellplatz und wählen die Routen auch danach aus, welchen Komfort eine Stadt anbietet.
Länger als vier Tage verbleibt der klassischen Wohnmobilcamper selten an einem Ort. Das ist die Höchstaufenthaltsdauer in Baden-Baden, sagt Stadtwerke Geschäftsführer Rainer Pahl. Sollte er sich länger in Baden-Baden aufhalten wollen, wird man versuchen ein Auge zuzudrücken. Jeder der 28 Stellplätze verfügt über einen eigenen Stromanschluss. Hier wird nach Kilowattstunden genau abgerechnet. Frischwasser gibt es am Automaten und auch die Tagesmiete kostet hier in Baden-Baden nicht mehr als im Rest von Deutschland.
Der neue Wohnmobilhafen löst das langjährige Provisorium am Aumattstadion ab und macht Baden-Baden ab sofort zu einer großen und vollwertigen Anlaufstation für Wohnmobilurlauber aus ganz Europa.