Direkt von der Bundesstraße 3 aus ist der Halbmond auf dem Gebetshaus des türkisch-islamischen Kulturvereins in Steinbach zu sehen. Am vergangenen Wochenende hatte der Verein zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Vor der Fatih-Moschee hatten die Mitglieder einen Basar aufgebaut. Drinnen im prächtigen Kuppelsaal haben wir viele deutsche Besucher getroffen, die einen islamischen Gebetsraum zum ersten Mal mit eigenen Augen erleben. Die Moschee ist jeden Tag geöffnet, bei bis zu fünf Gebeten pro Tag versammeln sich die Gläubigen hier.
Der Imam, also quasi der Pfarrer, liest aus dem heiligen Koran. Die Gebetsformel Allahu äkbar ist dabei vergleichbar mit dem christlichen Vater Unser. "Während des Gebets sind alle unsere Gedanken bei Gott. Das Allahu ekbar - also Gott ist der Größte - hilft uns, alle anderen Gedanken für einen Moment zu vergessen. Symbolisch werfen wir unseren Ballast dabei über die Schultern, Gott trägt ihn für uns!"
Der türkisch-islamische Kulturverein hat heute über siebenhundert Mitglieder. Die Moschee wurde komplett in Eigenarbeit errichtet. Für die Gestaltung des Gebetsraumes war ein Kunstmaler aus der Türkei angereist, das Haus steht aber allen dreitausend zwischen Baden-Baden und Rheinmünster lebenden Moslems offen. Jetzt sollen auch die Badener den Verein kennen lernen und Vorurteile abbauen.
Die Besucher des Kulturvereins erlebten eine erfrischende Gastfreundschaft, selbst der Autausch zwischen islamischer und deutschen Kirchengemeinden funktioniert sehr gut. Die Moschee ist jeden Tag geöffnet und bietet, zum Beispiel für Schulklassen Führungen an. Anmeldungen richtet man am besten direkt an den türkisch-islamischen Kulturverein in Steinbach.