Mit einem Bierfassanstich wurde am Wochenende in Sandweier das "Erdepflerfescht" eröffnet. Zum neunten Mal treffen sich Vereine aus dem Ort am Dorfbrunnen zum gemeinsamen feiern. Bereits vor drei Jahren konnte Sandweier seinen 700. Geburtstag feiern, beim Erdepflerfest wurde jetzt ein Jubiläumsstein gesetzt, ausserdem wurde vor der Kirche eine junge Eiche, der Wappenbaum Sandweiers, gepflanzt.
Eine Suppe aus der Topinamburknolle gab es beim Heimatverein, diese war garantiert ohne Alkohol. Verarbeitet als Speise erinnert die Topinamburknolle an die Kartoffel, sie hat ihre Bedeutung in der Landwirtschaft und als Speisepflanze längst verloren. Der Ross-Erdapfel, wie die Topinamburknolle auch noch genannt wird, kam bereits im 17. Jahrhundert als Tierfutterpflanze von Mittelamerika nach Europa. In Sandweier wird die Knolle hauptsächlich zum Schnaps brennen verwendet, für seinen "Topi" mit 45% Alkohol ist der Ort weit überregional bekannt. Wir empfehlen den Topibrand selbstverständlich auch NUR unter gesundheitlichen Aspekten. In Sandweier wächst man quasi mit dem Topi auf, als Medizin bei Magenbeschwerden. Das weiß man auch in der Ortsverwaltung.
Damit beim Erdepflerfest der Vorrat an Magenmedizin nicht ausgeht, haben die Sandweirer Bürger schon vor Jahrzehnten die Genehmigung zum Schnaps brennen erhalten. Und Sandweier freut sich über einen geschäftstzüchtigen Ortsvorsteher. Ein Festwochenende rund um die Dorfkirche ist jetzt vorbei, das Erdepflerfescht ist das Higlight im Sandweirer Sommer, auf Wiedersehen in zwei Jahren.
Das Sondwirmer - oder Snadweirer - Erdefplerfescht wurde in diesem Jahr zum neunten Mal gefeiert, Veranstalter ist die ISE e.V., die Interessengemeinschaft Sandweirer Erdepflerfescht, ein Zusammenschluss von Vereinen aus Sandweier.